Entscheidungshilfe vor dem Kauf "S" oder "E"

Weil ich mich lange nicht entscheiden konnte, hab ich einiges an Informationen sammeln können - ist echt nicht ganz einfach eine Gesamtliste zu erstellen, deshalb hier nur ein paar Anhaltspunkte:

1. "S" ist legal mit knapp 40 PS fahrbar, hat eine längere (Strassen-) Übersetzung, kann Passagier und Gepäck transportieren (mit Gepäckträger sogar Alu-Koffer und somit beinahe Weltreisetauglich). Sie ist kompletter ausgerüstet (Cockpit) ist aber SCHWERER als die Sportversion. Von Umbauorgien und nicht-Tüv-konforme Schrauberei abgesehen liegen die Maschinen gut 10 Kilo auseinander. Schwachpunkt: der Stahltank. Das Teil ist schwer, gibt Beulen und rostet irgendwann mal - bei Suzuki anscheinend im Schnitt ein bisschen vor der Konkurrenz. Der Mikuni-Vergaser ist zwar legal, hat aber im Sporteinsatz Schwächen - dafür ist der Drehmomentverlauf mit den entschärften Steuerzeiten für Einsteiger besser zu verkraften und der Spritverbrauch ist sensationell tief (im Reisebetrieb teilweise unter 4 Liter/100 Km).

2. Die Sportversion gibt es LEGAL nur mit LEISTUNGSBESCHRÄNKUNG (und zwar so stark, dass man lieber Fahrrad fährt) - allerdings ist die Drosselung per Gasschieber-Anschlag in Minuten ausgebaut. Sie kann KEIN Gepäck (und schon gar keinen Passagier) mitnehmen. Sie ist absolut minimalistisch Aufgebaut (nur kleiner Fahrradtacho, reines Plastikheck ohne jegliche Abstützung), ist mit Zulassung TEURER als die "S" und längere Verbindungsetappen sind wegen der kurzen Übersetzung nicht zu empfehlen. Der Sporttank ist nicht Gasdicht (lange Standzeiten sorgen für schlechten Sprit), ist nicht lackierfähig und Aufkleber halten nicht lange.
Aber: offen ist sie definitiv sportlicher als die "S" (dafür auch wesentlich LAUTER), sie ist leichter, das Fahrwerk ist (immer noch) besser abgestimmt (trotzdem: Suzuki hat im Sportenduro-Bereich da gewisse Schwächen, wer MX fahren will sollte sich vom Spezialisten beraten lassen), sie hat Schmiernippel, der FCR-Vergaser ist vom feinsten was es heutzutage gibt.

Die Fragen welche entscheiden lauten also:
Gepäck (ja/nein = S/E)
Passagier (siehe Gepäck)
Tüv-legal fahrbar (ja/nein = S/E)
sportliche Geländemaschine oder reinrassiger Crosser mit Zulassung? (S/E)
Wartungsaufwand im gemäßigten Betrieb 6000Km/2500Km (S/E)

Optimal wäre wohl eine E welche legal offen gefahren werden könnte mit dem Heck (Gepäck/Passagier) von der S - aber das gibt heftigste Umbauinvestitionen und richtig legal wird das eh nie. Die andere Seite ist einfacher zu machen (S mit anderem Tank, anderen Steuerzeiten und Vergaser), aber leider genauso wenig TÜV-konform.

Also: reiner Sporteinsatz die E (wer will, sogar ohne Straßenzulassung, senkt den Preis), gemischter Einsatz die S.

Uff - und das alles ist nur so eine globale Übersicht über tausend kleine Details welche noch anders wären, nicht zu vergessen das beispielsweise Krümmer und Endtöpfe teilweise verschieden sind (also aufgepasst mit ABE) und nicht von einer auf die andere Maschine passen. Auch Tanks passen nicht ohne weiteres, da die S einen Kühlerlüfter hat und die E nicht. Wer sorgenfrei mit kleinem Gepäck Endurowandern will dürfte also mit der S mehr als gut bedient sein - wer die Leistung auf den Boden bringt und im Bereich Tüv recht schmerzfrei ist, wird wohl mit der E glücklicher werden.



Autor: Marc (
DRZ-Forum
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